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2. Forschungspreis der Martin-Luckner-Stiftung

   

 

Die hallesche Martin-Luckner-Stiftung hat zum zweiten Mal einen Forschungspreis verliehen. Preisträger ist der Chemiker Dr. Goran Kaluderovic von der Universität Belgrad, der zurzeit als Humboldt-Stipendiat an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) forscht. Der 32-Jährige erhält 3000 Euro für seine Arbeit mit platinhaltigen Antitumorwirkstoffen.

"Wir zeichnen damit die brillante Einzelleistung dieses jungen Mannes aus", sagt Prof. Dr. Joachim Ulrich, Vorstandsvorsitzender der Martin-Luckner-Stiftung und an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. „Von Interdisziplinarität ist immer viel die Rede, er personifiziert sie", meint Prof. Dr. Dirk Steinborn, der den Preisträger in Halle betreut. Im Institut für Chemie der MLU stelle Kaluderovic seine Substanzen her, im halleschen Biozentrum in der Gruppe von Dr. Reinhard Paschke könne er sie selbst testen und in der Medizinischen Fakultät fänden dann weitergehende Untersuchungen statt. „Hier ist stets eine schnelle Rückkopplung möglich, was verändert werden muss, um dem gewünschten Ergebnis näher zu kommen."
Foto Kaluderovic Foto Gruppe
Forschungspreisträger Goran Kaluderovic im Zellkulturlabor und... ..mit Prof. Dr. Joachim Ulrich, Dr. Reinhard Paschke und Prof. Dr. Dirk Steinborn bei der Preisvergabe.
Foto: Maike Glöckner

Dr. Goran Kaluderovic synthetisiert und analysiert Platinkomplexe, die in der Antitumortherapie zum Einsatz kommen. Platinhaltige Medikamente werden seit langem im Kampf gegen Krebs eingesetzt, haben aber oft schwere Nebenwirkungen. „Diese unerwünschten Effekte gilt es zu minimieren. Wie dazu die entsprechenden Substanzen verändert werden müssen, das will ich herausfinden", erklärt Kaluderovic.

Seit März 2006 weilt der Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung an der Martin-Luther-Universität. „Ich kann hier unter exzellenten Bedingungen arbeiten", sagt er. „Die Labore sind sehr gut ausgestattet, die Chemikalien, die ich brauche, erhalte ich stets binnen kurzer Zeit. Die Arbeit in Halle und natürlich der Forschungspreis der Luckner-Stiftung bringen mich daher unheimlich voran." Im Laufe des kommenden Jahres wird Kaluderovic an die Universität Belgrad zurückkehren. Sein Betreuer Professor Steinborn setzt auf eine weitere enge Kooperation: „Wir werden sicher weiterhin zusammenarbeiten, gerade weil Herr Kaluderovic die biologische Seite dieses Forschungsbereichs so gut beherrscht."

Im März dieses Jahres hatte die hallesche Martin-Luckner-Stiftung erstmals einen Forschungspreis vergeben, an den Agraringenieur Gert Horn. Künftig soll der Preis regelmäßig ausgelobt werden, im Normalfall einmal pro Jahr. Die Preisgelder können vergeben werden dank der Spenden an die Stiftung und des positiven Betriebsergebnisses der BioSolutions Halle GmbH, deren Gesellschafter die Luckner-Stiftung ist. Die BioSolutions Halle GmbH ist das An-Institut des Biozentrums der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Die Martin-Luckner-Stiftung wurde 2005 gegründet. Sie trägt den Namen des 2004 verstorbenen halleschen Professors für Pharmazeutische Biologie, der an der Neugestaltung und Profilierung der Martin-Luther-Universität als Prorektor (1992-1996) wesentlichen Anteil hatte. Zweck der Luckner-Stiftung ist die Förderung der pharmazeutisch-biotechnologischen und biologischen Wissenschaften an der Martin-Luther-Universität und in ihrem Umfeld sowie deren praktische Umsetzung.

Carsten Heckmann, 21.11.2007